Lackaufbereitung

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Lackaufbereitung


Schwerpunkt  Lack:

Lackbegutachtung und Festlegung der Vorgehensweise, anschließend Fahrzeugvorbereitung, d.h. Entfernung von Teerflecken an den Flanken mit Teerreiniger und Putzlappen auf der Hebebühne in Augenhöhe; ggf. Entfernung von Flugrost/ Industrieschmutz mit Flugrostentfernen oder Knete,

den kompletten Lack mit Precleaner (Isopropanol ) und Mikrofasertuch reinigen. Dadurch werden alle alten Wachs- und Politurreste entfernt, man wird erschrocken sein, wie der Lack dann schon glänzt, wenn die ganze alte Silikonpampe  entfernt ist,

ggf. muss der Lack an einigen Stellen nachgeknetet werden, darauf achten, dass der Lack dabei  stets feucht bleibt (Detailer/Wasser).

Reste von U-Schutz/ Teer an den Radkästen und Holme mit Nitro entfernen, bitte vorher unbedingt  Lackprobe machen!


Grundsätzliches:

Kratzerentfernung erfolgt durch Lackabtrag! Alles andere ist Blödsinn und sind nicht haltbare Versprechungen der Industrie!! Kratzer werden nicht mit Silikon oder Wachs zugeschmiert, sondern dauerhaft aus dem Lack heraus geschliffen.


Je gröber die (Schleif-)Politur, je härter das Pad, je höher der Druck, je höher die Drehzahl, desto höher der Lackabtrag.


Abstufung der Hilfsmittel:

Wasserschliff (2000/3000er), grobe Schleifpaste, feine Schleifpaste, Antihologrammpolitur, Maschinenpolitur, Versiegelung (Wachs oder Politur ohne Schleifpartikel)


Gefährdete Stellen abkleben!  Schleifpolituren enthalten z.T. Schleifmittel, die möglicherweise Plastikteile oder Gummi dauerhaft verfärben können! Politurspritzer also gleich mit einem feuchten Lappen entfernen!


Gleichmäßig arbeiten, gleichmäßiges Schleifbild, gleichmäßiger Druck und Geschwindigkeit, niemals auf der Stelle polieren/ schleifen, verkanten des Pads vermeiden, immer für eine plane Auflage sorgen.

Die Poliermaschine niemals mit dem Pad selbst auf dem Boden ablegen! Sand oder andere Fremdkörper auf dem Pad ziehen  schöne Kratzer in den Lack! Selbiges gilt für heruntergefallene Mikrofasertücher. Nehmt ein neues! Für das Finish wird ebenfalls ein neues Mikrofasertuch benutzt.

Aus gutem Grund habe ich von allen meinen Mikrofasertüchern die „Waschzettel“ entfernt, die ziehen, wenn man nicht aufpasst, auch wieder herrliche Kratzer in den Lack!


Drehzahl der Maschine:  Stufe 1, langsam steigern bis Stufe 2 oder 3. Das kann vom Lackzustand bzw. natürlich auch von der Handhabungssicherheit mit der Maschine abhängig sein. Die unterschiedlichen Drehzahlbereiche der verwendeten Poliermaschinen bzw. Drehzahlempfehlungen der Schleifpoliturenhersteller sind vorerst zu vernachlässigen.

Anfänger oder wenig Geübte bleiben erst einmal bei der kleinsten Stufe, bis sie etwas Handhabungssicherheit gewonnen haben. Man wird erstaunt sein, die Maschine will immer dahin, wo man sie gar nicht haben. Mit etwas Übung hat man aber schnell den „Dreh“ raus.


Besondere Vorsicht bei Plastik! Der Lack bzw. das Plastik könnte unter Umständen schmelzen (Plastik leitet die Wärme nicht so gut ab!). Polieren auf Augenhöhe (Hebebühne).

bauteilweise arbeiten (z.B. erst die Motorhaube).

Besondere Vorsicht gilt Steinschläge an den Stoßfängern, hierbei darauf achten, dass man die Fehlstellen nicht vergrößert, der Lack könnte u.U. abblättern! Also mit wenig Druck und Drehzahl herantasten. Wenn man sich nicht sicher ist, das gilt ebenfalls für andere schwer zugänglichen Stelle, lieber von Hand polieren. Das geht mit etwas Übung genauso gut, es ist nur etwas anstrengender.


Politurspitzer auf Plastikteilen/ Gummidichtungen/ Verdeck sofort  entfernen. Wenn das Pad gesättigt ist, trocken läuft oder Schlieren zieht, Pad wechseln oder reinigen, es wird einfach mit Wasser und Spüli ausgewaschen, die überschüssige Politur wird einfach heraus geknetet, ggf. langt es Lack oder Pad mit Detailer oder Wasser anzufeuchten. Kontrolle zwischen den Schleifschritten mit Isopropanol und ggf. Tageslicht. Für einen perfekten Lack sind möglicherweise mehrere Schleifdurchgänge notwendig oder müssen ggf. wiederholt werden!

Den Lack bzw. das Lackbild aus verschiedenen Blickwinkeln/ Perspektiven/ Lichtverhältnissen begutachten!

Was vorher richtig schön aussah, kann bei einem anderen Lichteinfall auf einmal ganz anders aussehen.


Holme und Stoßstange von unten bzw. alle schwer zugänglichen Stellen von Hand polieren, ebenso die Einstiege, Türfalze, Motorraum und Kofferraumkanten und Deckel, Fehlstellen und Kratzer mit Schleifpolitur polieren.

Der Vollständigkeit halber: für die Poliermaschinen gibt es hierfür kleinere Polierteller und Pads  oder kleine, pressluftbetriebene „Schleifhexen“.


Felgen von Hand polieren (auch innen!), Radbolzen lackieren, Fehlstellen mit Felgenlack austupfen,  Reifen und Gummi- bzw. Plastikteile mit Shinning oder PlastStar  pflegen.


Entfernen von Schleif- und Politurresten mit dem Tornador und Mikrofasertuch. Endkontrolle bei Tageslicht.

Gutes Licht ist beim Polieren bzw. bei der Endkontrolle des Lacks zwingend erforderlich. Helles Sonnenlicht entlarvt sofort jede Lackunregelmäßigkeit bzw. deckt jeden Pfusch auf!!

Lackstellen austupfen, entweder mit kleinem Pinsel oder bei kleineren Fehlstellen kann man  die Spitze eine zusammengedrehten Tempos oder einen angespitzten Streichholz nehmen.

Das funktioniert prima!

Bei „High End“ kann man die einzelnen Fehlstellen noch mit 2000/3000er Wasserschliff plan-/ ausschleifen und den Lack bzw. die Umgebung der Fehlstelle mit verschiedenen Polituren wieder auf Hochglanz bringen.

Selbiges gilt für tiefe Lackkratzer (mit oder ohne Auffüllen der Lackverletzung).

Die Kratzer bzw. Fehlstellen sind dann kaum oder gar nicht mehr zu erkennen.

Hierfür ist aber sehr viel Erfahrung, Fingerspitzengefühl und sehr, sehr viel Zeit erforderlich!