Man darf nicht vergessen, dass die Lackaufbereitung auch sehr anstrengend und zeitraubend ist. Für eine makellose Lackoberfläche sind u.U. zahlreiche Arbeitsschritte notwendig.
Aber das ist alles kein Geheimnis und soll euch nicht abschrecken – Aufbereitung ist kein Hexenwerk - sondern viel Detailarbeit.
Wer ein schönes und gepflegtes Fahrzeug haben möchte, muss halt die erforderliche Zeit investieren.
Wenn ich an meine Bella denke, sie ist 16 Jahre alt und sieht fast aus wie neu. Im Barchetta-Forum wird sogar behauptet, dass sie ab Werk nicht besser ausgesehen hat.
Beim letzten Wertgutachten durch den TÜV-Nord wurde das mit einer Gesamtnote 1-2 auch dementsprechend gewürdigt. Es wurde aber auch sehr viel Arbeit und Liebe hineingesteckt, das darf man nicht vergessen.
Dies trägt nicht nur zum Werterhalt des Fahrzeuges bei, sondern bringt auch sehr viel Spaß!
Wer Fragen hat, kann mich gerne fragen, „schmökert“ im Barchetta-Forum zum Thema Aufbereitung oder Workshop, hier habe ich schon ganze Romane geschrieben, oder ihr kommt einfach zum nächsten Workshop! Hier werden euch alle Schritte der Fahrzeugaufbereitung im Einzelnen vorgeführt und erläutert, und ihr werdet selbst an euren Bellas putzen dürfen, denn das Motto lautet hier: „learning by doing“.
Ich hoffe, ich habe euer Interesse geweckt. Ich kann hier auch nicht alles erklären, dazu fehlt es mir 1. an Zeit und 2. fehlen mir entsprechende Bilder, um alles deutlich zu veranschaulichen. Das Thema ist dafür auch zu umfangreich.
Wer sich mit der Materie wirklich auseinander setzen will, dem sei das Autopflegeforum empfohlen.
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Vorwort von Jockel Behrens
Wie Dirk schon geschrieben hat, habe ich nach meiner Pensionierung in mehreren Fahrzeugaufbereitungen und in zwei großen Autohäusern in Flensburg als Aufbereiter gearbeitet und konnte mir so einen großen Fundus an Wissen und Fertigkeiten aneignen.
Es hat sich im Laufe der Jahre herauskristallisiert, dass manchmal weniger mehr ist und dass man den Werbeversprechungen der Industrie nicht immer Glauben schenken darf, und dass man die meisten Produkte gar nicht wirklich braucht. Wenn z.B. eure Hose schmutzig ist, kommt ihr ja auch nicht auf die Idee diese mit Rasierschaum oder ähnlichem zu reinigen. Richtig, … sie kommt in die Waschmaschine!
Ich will euch damit aufzeigen, dass viele Reinigungsprodukte, die sich im Haushalt bewährt haben, durchaus am oder im Auto Verwendung finden können, wie z.B. Meister Propper, Spüli, Viss oder Fensterreiniger. Gleiches gilt für andere nützliche Helferlein, wie z.B. Klo- oder Spülbürste, Pinsel, Zahnbürste, Q-Tipps, Akku-Pads, Schmutzradierer usw. Mit Viss oder Spüli und einer passenden Klobürste, wenn´s eng kann manchmal auch die Zahnbürste gute Dienste leisten, kann man herrlich die Felgen reinigen. Ein Felgenreiniger ist nicht immer erforderlich.
Ich habe bei meinen Workshops in so manches erstaunte Gesicht geschaut.
Die meisten Produkte, die einem von der Werbung hoch als Wundermittel angepriesen werden taugen nicht viel, wie z.B. Cockpitreiniger oder Cockpitspray, hier langt ein normales Mikrofasertuch und Fensterreiniger zum Reinigen des Cockpits. Gleiches gilt für Verdeckreiniger, hier langt eine leichte Lauge aus einem Woll- oder Feinwaschmittel für die Reinigung des Verdecks völlig aus! Grobe Verschmutzungen werden mit einer nicht zu harten Handbürste ausgebürstet, selbiges gilt für Moos oder Schimmel oder Stockflecken, diesen kann man auch herrlich mit Essigwasser beseitigen. Was wichtig ist, viel, viel Wasser, wie beim Wäschewaschen. Und wenn man meint, man ist fertig, dann noch mal von vorn beginnen, denn ein nasses Verdeck sieht immer sauber aus!
Die Pflegeprodukte, die ich im Einzelnen empfehle, haben sich bei mir in der Praxis bewährt. Ich denke gerade an die Kunststoff- und Gummipflegemittel Shinning von Stockmeier oder das PlastStar von Kochchemie. Was habe ich da alles ausprobiert, nichts hat mich wirklich überzeugt. Die meisten Produkte, die es im Zubehör zu kaufen gibt, sind wasserlöslich! Was dann passiert, könnt ihr euch sicher denken. Das Pflegeprodukt wird vom Regen abgewaschen, und das Kunststoffverdeck oder die gepflegten Teile sehen dann meistens genauso schrecklich aus wie vorher.
Für die Lackaufbereitung benutze ich nur Markenprodukte der Fa. Koch-Chemie. Es hat sich herausgestellt, dass Koch-Chemie das beste Preis-Leistungsverhältnis hat. Nebenbei hat Koch-Chemie meinen letzten Workshop gesponsert.
Wer meint, dass es für den Lack irgendein Wundermittel gibt, so nach dem Motto „polish and go“, ist völlig falsch gewickelt. So etwas gibt es nicht! Das sind alles haltlose Versprechen der Industrie. Eine nachhaltige Lackaufwertung beinhaltet meist auch das Schleifen des Lacks mit einer Schleifpaste, manchmal kann auch bei etwas tieferen Kratzer das Ausschleifen des Kratzers mit 2000er oder 3000er Wasserschleifpapier notwendig sein.
Durch die Lackaufbereitung werden Mikrokratzer, Zwirle und Hologramme aus dem Lack heraus geschliffen. Polieren heißt immer Lackabtrag! Es gibt keine Wundermittel, die man einfach aufträgt und dann sind die Kratzer wie von Geisterhand verschwunden, Wachs oder Farbwachs. Wartet mal die nächste Wäsche ab, dann ist die Politur oder das Wachs vom Lack verschwunden und alle Kratzer, die so überdeckt worden waren, sind wie von Zauberhand wieder da.
Was man aus einem „verranzten“ Lack herausholen kann, hat euch Dirk bestimmt schon erzählt. Er hat an seiner Roten beim letzten Workshop in Flensburg gute 4-5 Stunden herum poliert. Oder schaut euch die Bilder an, diese sprechen für sich. Die Bilder zeigen ein und denselben Lack, einmal vorher, einmal nachher.
Wie man sieht, sind die Kratzer und Zwirle verschwunden!
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